Bosco Sacro
Bomarzo - Italien

Der heilige Wald
oder der Park der Ungeheuer
Vicino Orsini, das Oberhaupt einer der großen Adelsfamilien im Kirchenstaat, beauftragte im Jahre 1552 den Architekten Piorro Ligorio mit der Schaffung eines Gartens. Er sollte die Trauer über den Tod seiner geliebten Frau Giulia manifestieren und Ausdruck einer großen Liebe werden, der Liebe zu seiner Frau. So entstand in 20 Jahren Arbeit der Bosco Sacro, ein Wald voller aus Tuffstein gehau-ener riesiger Monumente und Statuen. Es sind nicht nur Bildnisse wahrscheinlich seiner Frau. Auch aus Phantasie geschaffene Tierwesen und mythische Figuren zeigen Traumvorstellungen, die die Gren-zen ins Dämonische weit überschritten haben. Der zweite Name Parco dei Mostri, Park der Unge-heuer, wird dem mehr als gerecht.
Wichtig in den Fotografien ist hauptsächlich der Gesichtsausdruck. Es sind Format füllende Bilder, die kein Ausweichen des Blickes zulassen. Der Betrachter sieht den Stein der Skulpturen, nimmt aber unausweichlich die Figur war, das Fabelwesen, den Menschen.
Die Nymphe. Die Sphinx. Liegende Frau. Herrschendes Mischwesen. Die groben, rauen Steinober-flächen sind den Jahrhunderten geschuldet. Der starke Ausdruck der Skulpturen aber ist nach dieser Zeit noch immer erhalten. Die Herausarbeitung der Oberflächen-kontraste verstärkt für mich noch diese Wirkung der Figuren.
Der Orco.
Aggressiv, formatfüllend und dominierend ins Bild gesetzt.
Der Pegasus.
Fliegend, leicht, hell inszeniert und dargestellt.
Neptun
Umgeben von Dunkelheit, der Dunkelheit der Tiefe, sitzt Neptun herrschend oberhalb des Betrachters.
Il Diavolo.
Sein Gesichtsaudruck ändert sich abhängig von Blick- und Bildwinkel. Einmal verschmitzt, hämisch wissend grinsend. Dann wieder auf Augenhöhe oder herablassend, beobachtend.









